Endlager-Suche: Informationsveranstaltung am 19.11. im Rathaus Kirchberg
Am Dienstag, den 19. November 2024 findet im Kirchberger Rathaus eine Informationsveranstaltung zur Standortsuche für Atommüll der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) statt. Dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
„Wir sind derzeit im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Zum einen wegen unserer wissenschaftlichen Erkundungen, zum anderen, um den Dialog mit den Bürgern zu suchen. Der ganze Prozess soll so transparent wie möglich sein. Wir bieten Fachvorträge an und erklären öffentlich das komplette Verfahren“, so Frank Meier von der BGE, die mit der Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle beauftragt worden ist. Die Veranstaltung findet von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Festsaal des Kirchberger Rathauses statt. Geplant sind mehrere Vorträge sowie Diskussionen.
Und warum in Kirchberg? Das Kirchberger Granitgebiet liegt in einem der 90 Teilgebiete, das von der BGE im Rahmen des Standortauswahlverfahrens im Jahr 2020 als weiterhin untersuchungswürdig eingestuft wurde. Momentan sind die Experten der BGE damit beschäftigt, anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse aus diesen bestehenden 90 Teilgebieten, die 54 Prozent des Bundesgebietes umfassen, etwa zehn Standortregionen herauszufiltern.
„Wir leiten die Suche aus rein wissenschaftlicher Sicht. Wir sammeln Daten, führen Messungen durch und schlagen die zehn Standorte anhand dieser Ergebnisse vor“, erklärt Frank Meier von der BGE. Bis 2027 sollen die Standortvorschläge feststehen und dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung zur Prüfung vorgelegt werden. Das Bundesamt wird in allen dann vorgeschlagenen Standortregionen Regionalkonferenzen gemäß § 10 Standortauswahlgesetz einrichten. Damit wird eine umfassende Beteiligung auch der kommunalen Gebietskörperschaften vor weiteren Festlegungen ermöglicht. Nach der Beteiligung der Öffentlichkeit und
Prüfung der gesetzmäßigen Vorgehensweise entscheidet der Bundestag, welche potenziellen Standortregionen vertieft auf ihre Eignung für ein Endlager untersucht werden sollen.
Bürgermeisterin Dorothee Obst begleitet den Prozess der Standortsuche von Anfang an und wird nicht müde, darüber
zu informieren, auch weil sie glaubt, dass fehlende Widerrede die Entscheidung beeinflussen könnte. „Ich bin der Meinung, dass umfassende Informationen essentiell sind. Und dieses Wissen hilft uns auch bei der Argumentation gegen ein Endlager in unserer Region. Deshalb finde ich auch die Informationsveranstaltung bei uns in der Stadt sehr gut. Wir haben hier die Möglichkeit, uns zu informieren, aber auch unsere Bedenken zu äußern“, sagt sie.
Bereits im Juni hatte sich Kirchbergs Stadtchefin zum Thema Endlager-Suche mit den Experten Stefan Buske, Professor für Angewandte Geophysik an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Frank Meier von der BGE sowie Thomas Günther vom Leibniz Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Kirchberg getroffen. Hintergrund damals war ein Zeitungsartikel in der Freien Presse. Darin ging es um die Frage, ob die Schwarmbeben im Vogtland einen Einfluss auf Kirchberg als möglichen Standort für ein Lager für hochradioaktiven Müll haben. Im Zuge des Treffens wurde schließlich auch die Möglichkeit einer Informationsveranstaltung angesprochen und von Dorothee Obst begrüßt. Die Informationsveranstaltung, die nun am 19.11.2024 im Festsaal des Rathauses stattfindet, ist für alle Interessierten kostenlos. „Nutzen Sie diese Chance und informieren Sie sich“, so die Bürgermeisterin.
Stadtverwaltung Kirchberg